Sie befinden sich hier:

DFS hat eine zweimonatigen Testphase angekündigt

von Albert Ebhart

Die DFS hat eine zweimonatigen Testphase im Februar und März 2020 angekündigt. Dieser Probebetrieb wird mit planmäßig fliegenden Maschinen, in welchen Passagiere sitzen, durchgeführt. Ziel ist es die Zahl der Flugbewegungen durch die Verdichtung der Start- und Landeabfolgen zu erhöhen.

Der Probebetrieb wird bei Westbetrieb durchgeführt, in dem 70 % der Flugbewegungen stattfinden. Die Passagiere die während des Probebetriebes in Frankfurt landen oder starten haben das Recht zu wissen, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 % in einer Maschine sitzen, die an einem Testbetrieb teilnimmt.

Details zu diesem Probebetrieb und einige Randbedingungen sind hier aufgelistet:

In der 253. Sitzung der Fluglärmkommission (FLK) am 04.12.2019 hat die DFS unter TOP 2 die Durchführung eines Probebetriebes bei Westbetrieb (BR 25) vom 03.02.2020 – 25.03.2020 täglich längstens zwischen 06:30 Uhr bis 21:00/22:00 Uhr angekündigt. Ziel ist es, durch eine neuartige Nutzung der Center- und Südbahn, die Kapazität des Flughafens zu steigern. Die Bezeichnung der Bahnen bei Westbetrieb (BR25) lautet 25C und 25L.

Dieser Probebetrieb soll mit planmäßig fliegenden Maschinen, in welchen Passagiere sitzen, durchgeführt werden.

Dass dieser Probebetrieb mit nicht vorhersehbaren Risiken verbunden ist, ergibt sich aus der Präsentation der DFS bei der FLK. (http://www.flk-frankfurt.de/seite/de/fluglaerm/1590/-/253._Sitzung_am_4.12.2019.html)

In dieser steht:"

  1. ... muss es die Möglichkeit geben, den Probebetrieb spontan unter-, bzw. abbrechen zu können." D. h. die Risikoanalyse wird erst während des Probebetriebes gemacht. Somit wird es billigend in Kauf genommen, dass die Besatzung, die Passagiere und die Bevölkerung einem erhöhten Risiko ausgesetzt werden. Wer möchte in einer Maschine sitzen, mit der Flugverfahren erprobt werden?
  1. Der Probebetrieb darf nur bei CAT I (optimale Sichtbedingungen) durchgeführt werden.

Dieser Probebetrieb ist offenbar hausintern umstritten. Darauf deutet, dass der Geschäftsführer Betrieb, Herr Schickling, noch vor Beginn des Probebetriebes seine Tätigkeit bereits zum 31.01.2020 überraschend vorzeitig beendet und die DFS nach einer mehr als 28-jährigen Betriebszugehörigkeit verlässt.

(http://www.airportzentrale.de/gdf-besorgt-ueber-veraenderungen-in-der-dfs-geschaeftsfuehrung/63975/)

Auch in der Vergangenheit hat die DFS der Kapazitätsausweitung Vorrang gegeben vor der Sicherheit.

Dafür soll in der DFS u. a. eine der Sicherheit dienende Regel aufgehoben werden, damit Fluglotsen flexibel auch in Sektoren eingesetzt werden können, für die sie nicht ausgebildet wurden. (FAZ 25.03.2019, Reform für Fluglotsen soll Verspätungen eindämmen)

Am 18.07.2019 berichtete die Hessenschau.de unter https://www.hessenschau.de/wirtschaft/startendes-und-durchstartendes-flugzeug-kommen-sich-zu-nah,flughafen-stoerung-100.html

über einen von der BFU als Störung eingeordneten Vorgang am Flughafen Frankfurt am 13.07.2019, bei dem sich ein durchstartendes und ein startendes Flugzeug vorübergehend auf Kollisionskurs befanden. Die DFS hat diesen Vorfall untersucht. Sie verweigert aber unter Berufung auf Geheimhaltungsregeln und eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung Akteneinsicht.

Am 10.12.2019 berichtet Panorama 3 unter https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Exklusive-Zahlen-Gefahrenzone-Luftraum,luftraum102.html

Mit der Überschrift „Exklusive Zahlen: Gefahrenzone Luftraum“ über 170 potentiell gefährlichen Annäherungen von Luftfahrzeugen im deutschen Luftraum in den vergangenen 4 Jahren.

Am 18.01.2020 berichtet der The Aviation Herald über einen abgebrochenen Landeanflug am Frankfurter Flughafen, den die BFU inzwischen als schwere Störung klassifizierte. http://www.avherald.com/h?article=4d1e782d&opt=0

Dieses Verhalten der DFS kann zwanglos damit erklärt werden, dass dieses bundeseigene Unternehmen z. Zt. vom Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) geführt wird, der in Personalunion Geschäftsführer der DFS ist. Vorrangiges Interesse der Luftverkehrswirtschaft ist die Kapazitätsausweitung.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 6 plus 5.