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Ein rabenschwarzer Tag für Hessen: Entscheidung für Terminal 3

von Albert Ebhart

Autor: Frau Stefanie Then

Mit nur zwei Gegenstimmen wurde gestern der Bau des Terminal 3 durch den Aufsichtsrat der Fraport AG beschlossen. Dies ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schwarzer Tag für die Region. Durchgesetzt hat sich die CDU-Fraktion, als Anwalt der Bau- und Finanzindustrie sowohl in der Landes- als auch in der Frankfurter Stadtregierung. Pikant dabei ist, dass auch gestern der Flughafenbetreiber noch nicht schlüssig erklären konnte, welche Notwendigkeit die Investition von geplanten 2,5 Mrd. EUR rechtfertigen. „Durchgesetzt hat sich hier die starke Lobby der Bau- und Finanzindustrie, die auf Kosten der hessischen Steuerzahler an dem Bau prächtig verdienen wird.“, erklärt Stefanie Then, die Sprecherin des SPD Arbeitskreises Region und Flughafen. „Wir erwarten durch den Bau eine ähnliche, vielleicht noch größere Schieflage des Unternehmens wie nach dem Bau des Terminal 2. Schließlich ist die Fraport AG heute schon mit über 3 Mrd. EUR verschuldet.“

Wenn Stadt und Land in Infrastrukturprojekte investieren, sollte vor allem für die hessischen Bürger ein Mehrwert entstehen. Davon kann beim Bau des Terminal 3 nicht die Rede sein. Denn die Fraport AG sieht laut Geschäftsbericht 2014 das Retail Geschäft – das auf die Umsteiger am Frankfurter Flughafen ausgerichtet ist – als Wachstumsmotor Nummer 1. In diesem Bereich wurden im letzten Geschäftsjahr 45,1% des operativen Gewinns mit 613 von 20.395 Mitarbeitern erwirtschaftet. Lukrative Mehreinnahmen des Staates im Duty-Free-Bereich sind indes ausgeschlossen, schließlich wird hier auf die Erhebung der Mehrwertsteuer verzichtet. Stattdessen räumt Fraport ein, dass die Region aufgrund des Baus von Terminal 3 mit einer erheblichen Zunahme der Lärmbelastung rechnen muss.

„Wir sehen durch den Bau des Terminal 3 langfristig nur Nachteile für die hessischen Bürger. Sie zahlen mit ihrer Gesundheit und mit ihren Steuern für ein Projekt, das nicht zukunftsfähig ist.“, gibt Stefanie Then abschließend zu bedenken.

Über den SPD AK Region und Flughafen
Im SPD-Arbeitskreis Region und Flughafen organisieren sich die vom Ausbau des Frankfurter Flughafens betroffenen Ortsvereine. Ziel ist es, einen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Luftverkehrsindustrie und der Gesundheit der im Rhein-Main-Gebiet lebenden Menschen zu finden. Der Arbeitskreis fordert unter anderem verbindliche Lärmobergrenzen, die Reduzierung überflüssiger Flugbewegungen, Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr sowie den Verzicht auf das geplante Terminal 3.

 

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