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Fraport AG und der Umgang mit den Fluglärmbeschwerden

von Albert Ebhart

Der folgende Beitrag von den Herren Franz und Baumann der Initiative gegen Fluglärm im Vordertaunus wirft eine grundsätzliche Frage über die Verhaltensweise des Fluglärmbeschwerdemanagement der Fraport AG auf.

Der Beitrag: Die Möglichkeit Fluglärmbeschwerden an die Fraport AG zu senden, sei es über den DFLD, die Fluglärmschutzbeauftragte oder direkt, ist für die Bevölkerung ein wichtiges Mittel die Belastung durch den  Lärm gegenüber allen Akteuren auszudrücken.

Natürlich versucht die Fraport AG in jeder Sitzung der Fluglärmkommission Frankfurt gegen die millionenfachen Beschwerden zu agieren. Bereits im Januar 2016 wurden daraufhin Kriterien für das Aussortieren von sogenannten Vielbeschwerdeführern eingeführt:

# mindestens 3 Beschwerden pro Minute

# und dieses Beschwerdeverhalten mehr als dreimal im Kalenderjahr

# jahresdurchschnittlich mehr als 100 Beschwerden am Tag

Um die Fluglärmbeschwerden weiter rein rechnerisch an Bedeutung verlieren zu lassen, hat die Fraport AG für ihre statistischen Auswertungen diese Kriterien ab 2017 weiter verschärft:

So gilt jetzt bereits als Vielbeschwerdeführer, wer mehr als 3000mal im Jahr, d.h. durchschnittlich  knapp mehr als 8 Lärmereignisse/Tag meldet. Unserer Ansicht nach hat jeder Bewohner, der in den hochbelasteten Gebieten rund um den Flughafen Frankfurt lebt, jedes Recht, sich in diesem Ausmaß zu beschweren.

Völlig unverständlich ist für uns, dass lt. Pressemitteilung der FLK vom 22.02.2017 die Kommission diese Verschärfung angeblich zustimmend  zur Kenntnis genommen hat. Zumindest von den Vertretern der Bundesvereinigung gegen Fluglärm ist uns bekannt, dass sie gegen diese Verschärfung eingesprochen haben.

Wir möchten Sie bitten, dieses Thema bei der nächsten Sitzung der FLK Frankfurt am 19. April erneut zur Sprache zu bringen. Manipulationen an der statistischen Erfassung der Beschwerden dienen nur zur Verschleierung des Problems.

In diesem Zusammenhang sollte eigentlich auch das Antwortverhalten der Fraport thematisiert werden, die erstens keinesfalls alle individuellen Mails beantwortet, sich häufig so viel Zeit lässt, dass 'gutwillige' BeschwerdeführerInnen, die wirklich einen Einzelfall geprüft haben wollen, schon völlig verärgert sind, und generell die Antworten so formelmäßig nichtssagend sind, dass die meisten spätestens nach der zehnten Beschwerde aufgeben.

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