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Gesundheitsgefahr durch Ultrafeinstaub in Flugzeugabgasen?

von Albert Ebhart

Autor:  Anselm Einsiedel; Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V.

Die Diskussion um die Feinstaubbelastung aus Verbrennungsmotoren ist seit Monaten in vollem Gange. Bei dieser Diskussion hat man bisher sehr wenig über den Anteil des Flugverkehrs vernommen.
 
Das Umweltbundesamt berichtet, dass das Einatmen von Feinstaub die menschliche Gesundheit gefährdet. Es gibt deutliche Hinweise, dass gerade die kleinsten Staubteilchen besonders gesundheitsschädlich sind! Diese können über die Lunge in den Blutkreislauf und damit in alle Organe gelangen. Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu vermehrten Krankenhausaufnahmen wegen Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf- Problemen. Auch eine Zunahme der Sterblichkeit ist festzustellen. Es gibt unter Fachleuten eine breite Übereinstimmung darüber, dass es für Feinstaub keine Schwelle gibt, unterhalb derer keine schädigende Wirkung zu erwarten ist!
 
Flugzeugtriebwerke emittieren extrem viele, sogenannte ultrafeine Partikel (UFP). Vor dem Hintergrund erster Messungen durch den Verein „Initiative gegen den Fluglärm Mainz e.V.“ hat das hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Zusammenarbeit mit dem UBA eigene Messungen durchgeführt. Nach rund zwei Jahren sollen in Offenbach nun die Messergebnisse vorgestellt und erläutert werden.
 
Nach einer ersten Sichtung der Messwerte mussten wir feststellen, dass das Ausmaß der Belastung mit dem Flugbetrieb deutlich ansteigt und an vielen Tagen Anlass zu großer Sorge gibt. Sicherlich ist es schwierig, ohne gesetzliche Grenzwerte das richtige Maß zu finden. Zur Einordnung der Belastung könnte ein Vergleich mit der Silvesternacht dienen. Nach Feststellung des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Belastung in der Silvesternacht vielerorts so hoch, wie an keinem anderen Tag im Jahr! Vor den gesundheitlichen Auswirkungen wird gewarnt! Einen guten Überblick über diese Thematik finden sie unter anderem auf den Seiten des UBA unter dem Titel „Zum Jahreswechsel: Wenn die Luft zum Schneiden ist“! Link:http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/jahreswechsel-wenn-die-luft-schneiden-ist
 
An vielen Tagen zeigen die Messwerte in Raunheim Ergebnisse, die die Silvesternacht um ein Vielfaches übertreffen! Somit wird schnell klar, dass man nach diesen Messungen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Die Vorsorgepflicht erfordert ein Handeln! Die bisherigen Regelungen schützen die betroffene Bevölkerung nur völlig unzureichend vor ultrafeinen Abgaspartikeln aus Flugzeug-Triebwerken!

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