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Skandalöse Mängel bei Dachklammerungen - BI Flörsheim-Hochheim fordert Rücktritt von Stefan Schulte

von Albert Ebhart

Autor: Frau Wolf, BBI

Die Bürgerinitiative Flörsheim-Hochheim deckt gravierende Sicherheitsmängel bei den zum Schutz vor Wirbelschleppen geklammerten Dächern im Rahmen des Sicherungsprogramms der Fraport auf.
 
Anlässlich des Wirbelschleppenschadens, der kürzlich bei einem bereits geklammerten Dach entstanden war, wurden viele Bürger unsicher in Bezug auf die tatsächliche Sicherheit ihrer Dächer. Die BI Flörsheim-Hochheim stellte daraufhin ein Musterschreiben zur Verfügung, in dem Fraport aufgefordert wurde zu bestätigen, dass die erfolgten Klammerungen sicher vor Wirbelschleppenschäden schützen.
 
Vielen Bürgern reichte diese Maßnahme allerdings nicht aus, weswegen sie sich hilfesuchend an die BI Flörsheim-Hochheim wandten.
Daraufhin hat die Bürgerinitiative ein Gutachten bei einem unabhängigen, öffentlich bestellten Gutachter in Auftrag gegeben und dies aus der Spendenkasse selbst finanziert. 
Das Ergebnis des Wiesbadener Gutachters liegt nun vor und weist katastrophale Mängel auf.
Zunächst wurde das vorgegebene Klammerschema nicht eingehalten, wodurch die Sicherheit vor Wirbelschleppenschäden nicht gewährleistet werden könne. Firstziegel wurden nicht ordnungsgemäß befestigt, Vordächer und Nebengebäude wurden gar nicht geklammert.
 
Als besonders skandalös erachtet man seitens der BI, dass die Sicherheitshaken, welche auf Grund der Klammerung vorgeschrieben sind, nicht ordnungsgemäß befestigt wurden. Hier seien die Mängel so gravierend, dass der Gutachter das Betreten des inspizierten Daches ohne erneuten Gerüstbau ausdrücklich untersagt habe.
 
Unter diesen Umständen seien eine Reparatur, Inspektion oder das Betreten des Daches nur unter hohen finanziellen Aufwand seitens des Eigentümers überhaupt machbar.
 
Laut Gutachter sei auch eine Wartung der geklammerten Dächer einmal jährlich gesetzlich vorgeschrieben, was kaum einem Eigentümer bekannt ist.
"Man kann hier eigentlich nur von einem Vorsatz sprechen, mit dem diese Tatsache den Hauseigentümern bewusst verschwiegen wurde" sagt Carola Gottas von der BI Flörsheim-Hochheim.
 
Allerdings könne eine Wartung an keinem der geklammerten Dächern stattfinden, da generell keine der vorgeschriebenen Dokumentationen vorlägen. Hier stellt man bei der Bürgerinitiative die Frage, wer in Zukunft die Kosten für die Wartung der Dachhaken übernimmt und wie die Hausbesitzer in den Besitz der erforderlichen Dokumentationen gelangen, wenn diese nach Fertigstellung der Dachklammerung nicht übergeben worden seien.
 
Hervorzuheben sei auch, dass es sich bei dem begutachteten Dach keineswegs um eines der von der Fraport als mangelhaft geklammert ausgewiesenen 100 Dächern handele und dass Fraport dem Hausbesitzer des jetzt inspizierten Dachs nach der Klammerung als Antwort auf das Musterschreiben der BI schriftlich die ordnungsgemäße Sicherung der Arbeit bestätigt habe.

"Wir müssen also von unzähligen weiteren unsachgemäß geklammerten Dächern ausgehen, von denen weiterhin Lebensgefahr durch eine Dachabdeckung bei Wirbelschleppen besteht. Wir haben auch niemanden ausfindig machen können, bei dem die vorgeschriebene ausführliche Dokumentation vorliegt." sagt Carola Gottas.

"Das Vertrauen in die Dachklammerung war noch nie groß, die meisten Hausbesitzer haben sich lediglich aus Angst vor der Haftungsfrage dazu entschieden“.
Nun dürfe das Vertrauen der Bürger in das Programm der Fraport endgültig zerrüttet sein. Nach Ansicht der BI sei allein Fraport für die Misere der Dachklammerung und die damit verbundenen Gefahren und Kosten verantwortlich und somit Stefan Schulte als Geschäftsführer des Unternehmens.
 
"Es ist nicht möglich, uns durch Dachklammerungen gegen die ständige Bedrohung von Leib und Leben zu schützen" sagt Carola Gottas, "deswegen fordern wir den Rücktritt von Stefan Schulte und Betriebsbeschränkungen für die Nordwestlandebahn."


Das ausführliche Gutachten mit über 20 Seiten steht allen auf unserer Homepage www.fluglaerm-protest.de zur Verfügung.

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